AHRENSBURG / Ev. Kirche / Ausstattung des Altarraums
Ev.
Kirche (sog.
Schlosskirche), seitlich flankiert von den Gottesbuden,
1594– 96 von Peter
Rantzau als zentrale Gutskirche und herrschaftliche Grablege
errichtet. Sein Grabmal im Inneren der Kirche, wohl dem seines Bruders in
Westensee ähnlich, 1713 von schwedischen Truppen
zerstört. – Längsrechteckiger Backsteinsaal auf
Granitquadersockel, gotisierend mit Spitzbogenfenstern und gefelderter
Flachdecke aus vier mal vierzehn gemauerten Kreuzgewölben zwischen
Balken, deren Auflager an den Wänden durch Engelkopfkonsolen aus Stuck
betont sind. 1963/64
Ergänzungen im Osten und Westen. Ausmalung nach Befund: Gelbe Rippen,
blaue Kappen. – Walmdach und offene Dachreiterlaterne von der
Neugestaltung der Kirche unter Detlev Rantzau1745. Gleichzeitig der Rantzau-Gruftanbau an der
Nordseite. – Quadratischer, stumpfartiger Westturm an Stelle eines
freistehenden Glockenstuhls unter Heinrich
Schimmelmann angefügt, mit Eckrustika und erneuerter
Bauinschriftstafel (Original im Gruftanbau). Niedriges Zeltdach 1804 als Ersatz
für einen holz-kupfernen Helm. Über dem Ostportal wieder
angebrachte epitaphartige
Sandsteintafel mit Rantzau-Wappen und
Bauinschrift von 1596. – Von der
Erstausstattung nur der hölzerne
Altartisch auf geschnitzten
Hermenfüßen und einige
Gestühlswangen mit Giebeln und
Beschlagwerkschnitzerei an den Köpfen. – Die einheitliche
Ausstattung des Altarraums
1716 durch Detlev
Rantzau gestiftet, wohl von dem Bildschnitzer Chr. C. Döbel geschaffen:
Kanzelaltar mit reichem
Blütenwerk- und Akanthusdekor. Im Mittelfeld über gemalter
Predella, zwischen rahmenden Pilastern und gedrehten Säulen Kanzelkorb
mit Figuren, Christus und Evangelisten. Rückwand von beschnitzter
Kanzeltür gefüllt. Im Schweifgiebel Schalldeckel.
Darüber Aufsatz mit Gekreuzigtem, Putten, die Leidenswerkzeuge halten,
Maria und Maria Magdalena als Seitenfiguren.
Taufengel, Kopf 1896 erneuert. An den Seiten des
Altarraumes zwei breite, geschlossene
Herrschaftslogen, gegliedert durch
beschnitzte Pilaster. Dahinter zwei
Pastorenstühle, ähnlich
gegliedert, mit geschnitzten Laubwerkgittern und Giebelfiguren (Moses, Johannes
d. T., zwei Tugenden). –
Orgelprospekt
1745, dreiteilig mit Mittelturm, Akanthusschleiern und
-anschwüngen. –
Silberkruzifix E.
16. Jh. –
Pastorenbilder:
Cornapaeus1669, in
epitaphartigem Rahmen. Hosmann (†
1766) und Eicke († 1773), beide von
S. Torelli, Lübeck.
–
Holzepitaphien:
Cornapaeus1643,
dreiteiliger architektonischer Aufbau mit Aufsatz und
Knorpelwerkanschwüngen. Im Mittelfeld Brustbild.
Masebeck
(† 1721), ovales Brustbild von Putten auf einer Konsole gehalten.
– Hölzernes
Gruftportal. Im Schweifgiebel Wappen,
Kryptogramm und Datum 1745. –
Sandsteinsarkophag Detlev
Rantzaus († 1746) auf
liegenden Löwen. – Auf dem Kirchhof Grabmal des François
Graf Criminil († 1823), Sandsteinobelisk mit Relief
verlöschender Fackeln.