AHRWEILER / Stadtbefestigung / Niedertor

Stadtbefestigung. Eine der besterhaltenen des Rheinlandes, Einbußen nur durch zwei Straßendurchbrüche und Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg; der ehem. Wallgraben ist zwar größtenteils zugeschüttet, aber kaum überbaut und daher noch gut zu erkennen. Begonnen noch unter dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden nach der Eingliederung von Ahrweiler in das Erzstift 1246, ausgebaut (insbesondere die Tore) im 14. Jh. (1376 Akzise zur Erhaltung der Befestigung), gegen 1500 und nach 1639. Ovaler Bering, wie häufig bei kölnischen Städten, mit vier mächtigen, annähernd achsial angeordneten Stadttoren, die jedes einen anderen Typ repräsentieren. Am einfachsten das Adenbachtor an der Nordseite, ein zweigeschossiges, nach innen offenes Turmtor (nur das Erdgeschoß original, 4. Viertel 14. Jh., das Obergeschoß 1973 rekonstruiert). Ihm ursprünglich ähnlich das Obertor im Westen: dreigeschossiger Turm, die Stadtseite nachträglich zugemauert (Baunaht erkennbar), am zweiten Obergeschoß ein Guß- und ein Aborterker, darüber umlaufendes Kleeblattbogenfries und vier Eckwarten; 14. Jh., stadtseitige Füllung und Eckwarten mit Fries um 1500. Am eindrucksvollsten das Ahrtor im Süden, 1. Hälfte 14. Jh., nach starker Kriegszerstörung 1945 mit der anschließenden Mauer wiederaufgebaut. Es vertritt den im frühen 13. Jh. von den Torburgen der Kölner Stadtbefestigung (Hahnentor, Weyertor, Gereonstor, die beiden letzten zerstört) wohl im Anschluß an römische Vorbilder (Porta nigra in Trier) geprägten Typ des Doppelturmtores mit beherrschendem rechteckigem Mittelturm und diesen flankierenden, niedrigeren, halbkreisförmig zur Feldseite vorspringenden Schalentürmen. Über dem feldseitigen Portal eine Madonnennische. Ähnlich dem Ahrtor, doch mit hoher feldseitiger Spitzbogenblende, das Niedertor im Osten; von seinen beiden Flankentürmen der rechte rund, der linke, der einen Bachausfluß sicherte, rechteckig. I. Hälfte 14. Jh., das Mansarddach 18. Jh. – Die Mauer in Bruchsteinmauerwerk bis zu 8 m Höhe erhalten, teilweise auf der Innenseite mit Mauerbögen und Resten des auskragenden Wehrganges.

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