ALTENAU / Ev. Dorfkirche / Grabmal

Ev. Dorfkirche, ehem. Kirche des 1939 mit Altenau vereinigten Ortes Boragk. – Spätromanischer Backsteinbau um 1200. Zugehörig einer Gruppe von Backsteinkirchen in der Umgebung des Zisterzienserklosters >> Mühlberg ( >> Saxdorf); sehr ähnlich besonders die Filia >> Burxdorf. Der eingezogene, urspr. rechteckige Chor wohl spätgotisch verkürzt und durch 3/8-Schluss aus Mischmauerwerk ersetzt. Im 17. Jh. quadratischer Westturm mit Quersatteldach und verschiefertem oktogonalen Dachreiter angefügt; modern verputzt. – Die hochsitzenden rundbogigen Schiffsfenster z. T. barock erweitert, auch die stichbogigen Chorfenster barock. Zentral in der Südwand gestuftes Rundbogenportal, von übergiebelter Mauervorlage gerahmt, das entsprechende Nordportal zugesetzt, ebenso eine spätgotische Chorpforte mit Sandsteinlaibung.
Innen. Rundbogiger Triumphbogen; Holzbalkendecke mit Längsunterzug im Schiffskieldekor, Hufeisenempore mit modern bemalter Brüstung. – Hölzernes Altarretabel inschriftlich 1621. Doppelsäulenaufbau mit Beschlagwerk, an den Wangen Adlerköpfe; im Hauptfeld Kreuzigungsgemälde aus der Werkstatt des Meisters vom Altar der Friedhofskapelle zu >> Mühlberg; in der Predella Gemälde des Abendmahls flankiert von den Bildnissen Luthers und Melanchthons, im Aufsatz Auferstehungsbild. Hölzerne Kanzel mit Schalldeckel A. 17. Jh., am polygonalen Korb gemaltes Beschlagwerk. Großer romanischer Taufsteinvon schlichter Kelchform (Turmraum, ähnlich der in >> Saxdorf). Kleine Ritterfigur aus Bronze, ehem. Aquamanile wohl 15. Jh., Herkunft unbekannt, bis A. 20. Jh. auf dem Schiffsgiebel aufgestellt, z. Zt. deponiert. Am Triumphbogen Grabmal für den Pfarrer Christian Clarus (†1721), bekrönt von Gethsemanerelief zwischen Putten und Gottesauge, auf dem kartuschenförmigen Sockel allegorische Figürchen, Fides und Sapientia. – Außen am Chor Grabmal des 18. Jh., beschädigt.