BOITZENBURG / Ev. Pfarrkirche / Altaraufbau
Ev.
Pfarrkirche, auf einer Anhöhe an der höchsten
Stelle des Orts. Langgestreckter rechteckiger Feldsteinsaal, 2. H. 13.
Jh., der viergeschossige Westturm und der polygonale Chorschluss
aus Backstein 18. Jh.; M. 19. Jh. durch querhausartige,
romanisierende Anbauten im Norden und Süden ergänzt. Der Westturm
von Schiffsbreite, die beiden oberen Geschosse durch Pilaster gegliedert.
Die Rundbogenfenster im Schiff 18. Jh., die Ecken des dreiseitigen
Chorpolygons durch Vorlagen verstärkt. Die querhausartigen Anbauten aus
Backstein, durch Lisenen gegliedert, an den Stirnseiten je drei gestaffelte
Spitzgiebel, im mittleren eine Rosette. Anbauten, Turm und Chor urspr.
verputzt. 2000–08 saniert. Innen flache Putzdecke auf Voute und
U-förmige
Westempore, 18.
Jh.,
Gestühl und
Patronatsgestühl
19. Jh. Im zweigeschossigen Südanbau Treppe und
Patronatsloge, im nördl. schmaler
westl. Vorraum und Kapelle, darunter dreischiffige, vierjochige
kreuzgratgewölbte Gruft. – Hölzerner
Altaraufbau, um 1718, mit je
vier korinthischen Säulen zu beiden Seiten, die ein durchbrochenes
Gebälk tragen, darüber auf flachem Segmentbogen bekrönendes
Gottesauge, flankiert von Engeln; in der offenen Mitte ein Kreuz. Seitlich
auf Postamenten Figuren des Moses, Johannes d. T. und der vier Evangelisten.
Davor der geschweifte
Altartisch auf
Adlerklauen mit vier Schnitzreliefs. Aus der gleichen Zeit die hölzerne
Kanzel mit Flachreliefdekor und
reichgeschnitzten Blattgehängen, der Korb getragen von den
allegorischen Figuren der Hoffnung und Liebe. Gusseiserne
Taufe mit weiblichen Tugenden am oktogonalen
Fuß, 1841. In den Chorfenstern zahlreiche
Wappenscheiben, 18. Jh.
Qualitätvolles
Marmorgrabdenkmal
für Georg Dietloff v. Arnim
(†1753); hohe wappenbekronte Nische mit der
lebensgroßen Skulptur des Verstorbenen; am Fuße, seitlich eines
Sarkophags mit Inschrifttafel trauernder Putto und die Skulptur der
„Sapientia“. Mehrere aufwendige
Grabdenkmäler für Mitglieder der Familie v.
Arnim, 17. und 18. Jh., darunter
vier annähernd gleich große Grabsteine mit von seitlichen
Wappenreihen gerahmtem Schriftfeld, einer davon sign. F. Ziegler 1726.
Flachreliefgrabplatte für Elisabeth v.
Han (†1600). Schwarz gefasstes
Holzepitaph mit goldenem Schnitzornament von
1724 für die Pastorenfrau Sybille
Schüssler, die Inschrift von zwei Kompositsäulchen
eingefasst. Auf der Patronatsloge
Sammelepitaph für Mitglieder der Familie v.
Arnim, A. 19. Jh., die Namen auf Tontafeln, von
Eichenlaubleiste umkränzt.