HANSESTADT LÜBECK / Haasen-Hof / Vertäfelung
Haasen-Hof,
Dr.-Julius-Leber-Str. 37–39
. 1727 von
der Witwe des Weinhändlers
Johann Haase gegr., 1729 fertiggestellt. An der Straße
zweigeschossiges Traufenhaus mit zwei gepaarten, segmentbogig
schließenden Schweifgiebeln, Backstein geschlämmt. Unter dem
linken großer, rundbogiger Durchgang zum Hof, durch ein Schmiedegitter
verschließbar, rechts davon altes Portal des Vorderhauses, heute als
Blende vermauert. In der Frontmitte epitaphartig gerahmte Stiftungsinschrift.
– Geräumige Hofanlage von geschlossener Wirkung. Die
seitlich begrenzenden, zweigeschossigen Traufenhausflügel und die
Hoffront des Vorderhauses in Backsteinrohbau. Rundbogige gepaarte
Wohnungstüren mit Werksteingesimsen unter Dacherkern aus Fachwerk, die
von Pilastern eingefasst werden. – Vorsteherzimmer im Obergeschoss am
Ende des Westflügels (Haus Nr. 7) mit Balkendecke und
holzverkleideten Wänden, vollständig ausgemalt. In den
Deckenfeldern Akanthusranken. Deckenbalken und Ostwand marmoriert. An den
übrigen Wänden
Vertäfelung mit großen
farbigen Darstellungen von C. L.
Wegener: Ölvermehrung Elisas, Ruth und Boas, Elias und
die Witwe von Sarepta, Allegorie der Barmherzigkeit und Aufnahme einer
Obdachlosen neben der Tür. Das Nordwandfenster von Landschaftsmalerei
eingefasst. Unter dieser Verkleidung die Erstausmalung mit der Deckenbemalung
entsprechender Rankenmalerei weitgehend erhalten. –
Sitzmöbel der gleichen Zeit. – Bildnisse des
Stifterpaares, Spiegel und Stiftsordnung. – Die großen
Räume im Erdgeschoss der Stiftungswohnungen waren ebenfalls ausgemalt.
Bei dem 1977/78 durchgeführten Umbau des Inneren wurden die mit
Landschaftsdarstellungen bemalten
Vertäfelungen, dat.
1726–28, geborgen, restauriert und in den
Fluren der neuen Wohnungen museal angebracht. Ein Zimmer aus Haus
Nr. 11 in alter Form in Haus Nr. 7 unter dem Vorsteherzimmer
eingebaut.