HANSESTADT LÜBECK / Hundestraße Nr. 24 / Holzbalkendecke

Hundestraße. Der Charakter der ehem. Handwerkerstraße noch gut bewahrt.
(Nr. 5–7 >> Stadtbibliothek)
(Nr. 10, ehem. Amtshaus der Maurer, >> ehem. Amts- und Gildehäuser.)
Nr. 12. Größeres Giebelhaus um 1600, ähnlich dem vorigen. Zwischengeschoss und Stufengiebel durch Reihen großer Flachbogenblenden für Fenster bzw. Fensterluken horizontal gegliedert. Dielengeschoss in der 2. H. 18. Jh. einmal unterteilt. Über dem entsprechend verkürzten Portal breites Fenster mit aufsatzartigem Rokokorahmen.
Nr. 17. 1550–1612 Wohnhaus der Bildschnitzer T. Evers, Vater und Sohn. 1800 viergeschossiger Umbau mit einfacher, horizontal gegliederter, klassizistischer Putzfassade. – Backsteinrückfront mit von Lukenreihen durchbrochenem Dreieckgiebel des frühen 17. Jh. – Im Flügelbau kleiner Rokokosaal mit Stuckdecke und Paneel.
Nr. 19–23. An der Front des Neubaus von 1898/99 Terrakottaplatten aus der Werkstatt des St. v. Düren vom Fries des Vorgängerbaus, um 1560/70: Darstellung des Sündenfalls aus dem Triptychon „Mensch zwischen Gesetz und Gnade“ (vgl. Mengstr. 27), Brustbilder der Propheten Joel und Daniel, Porträtmedaillons in dicken Kränzen.
Nr. 24. Stufengiebel um 1600 mit flachbogigen Luken- und Blendenreihen, darunter durch hohe Fenster in flachen Blenden ausgezeichnetes Wohngeschoss. Erdgeschoss verputzt mit Portalrest aus dem 18. Jh. – Innen: Diele mit verglastem Kücheneinbau. Im Flügel Holzbalkendecke mit Felderbemalung und schwarzen Maureskenmotiven, um 1600.
Nr. 26. Treppengiebel um 1600, durch korbbogige Blendenreihen gegliedert. Unter den Staffelgesimsen Taubandstäbe. Fassade unterhalb des Giebels im 19. Jh. verändert. – Hoffront mit Dreieckgiebel.
Nr. 35. Breiter Volutenschweifgiebel, unverputzt, mit ausgeprägtem Segmentbogenkopf und Ochsenaugen, frühes 18. Jh., über dem Zwischengeschoss einer Renaissancefassade. Barocke Haustür mit Oberlicht vom Hause Fleischhauerstr. 25 in frei rekonstruiertem Portal. – Rückfront mit Dreieckgiebel in Fachwerk, zweigeschossiger Flügelbau mit abschließendem, kleinem Stufengiebel.
Nr. 40. Hofgebäude: zweigeschossiges Fachwerktraufenhaus mit großem Fachwerkzwerchgiebel, 1644. Über dem rundbogigen Mittelportal Sandsteintafel mit zwei wappenhaltenden Putten.
Nr. 46–48, 49 und 51. Drei Kleinhäuser des beginnenden 17. Jh. mit Stufengiebeln, die durch stichbogige Luken oder Blenden horizontal gegliedert sind. Untere Teile der Fronten verändert.
(Nr. 57–59, v. Höveln-Gang, >> Stiftungshöfe.)
Nr. 62. Giebelhaus Ecke Rosengarten, durch Zahlenanker 1659 dat. Hohes, reich profiliertes Tauband-Portal aus grün und gelb glasierten Formsteinen zwischen großflächigen Fenstern. Zwischengeschoss und Stufengiebel mit Reihen großer Flachbogenblenden für Fenster bzw. Fensterluken gegliedert. An der Traufenseite Besitzername HANS WILM ZANG in Schmiedelettern.
Nr. 64. Einmal gestufter, bei Veränderung des unteren Fassadenteils verkürzter Kleinhausgiebel 1465 (d), mit drei spitzbogigen Hochblenden, die flachbogige Doppelluken und Rundpässe, z. T. mit glasierten Formsteinrosetten, zwischen den Lagergeschossen übergreifen; interessant als Vorform der für die 1. H. 16. Jh. charakteristischen reicheren Giebelgliederungen (z. B. Haus der Schiffergesellschaft, Breite Str. 2; Mühlenstr. 60). Im veränderten und verputzten ehem. Dielengeschoss Scheitelrest des ehem. spitzbogigen Portals erhalten.
Nr. 68. Ehem. Gerberhausum 1532 (d), gedrückt spitzbogige Hochblenden mit Viertelstabprofil, in den seitlichen Stufen je eine Kreis- über einer Stichbogenblende. Flachbogige Doppelluken weitgehend durch Fenster ersetzt. Verändertes Erdgeschoss 2007 rekonstruiert. – Rückfront in Fachwerk mit Dreieckgiebel. – Innen Hausbaum mit Kapitell und Dornse mit fragmentarisch erhaltener Bemalung der Lehmschlagdecke.
Nr. 76. Kleinhaus-Giebelfront um 1500, mit spitzbogiger, über dem veränderten Erdgeschoss aufsteigender Hochblendengliederung, die lange, gepaarte Flachbogenluken einschließt. Im unteren Teil der Blenden deutet links ein Entlastungsbogen auf ein von vornherein vorhanden gewesenes Wohnstubenfenster, die beiden anderen später. Giebelumriss E. 18. Jh. abgeschweift. – Beiderseits anschließend zwei im Einzelnen veränderte Renaissance-Giebelfronten aus der 1. H. 17. Jh. (Nr. 74) und aus dem 16. Jh. (Nr. 78). Letzte mit Hochblendengliederung.
Nr.75. Lukengiebel, um 1600, 1791 durch Abschweifen und Frontispiz verändert, urspr. ähnlich dem folgenden.
Nr. 77. Im Kern älteres ehem. Gerberhaus (Dachwerk 1443 d). Breite Backsteinfassade des ausgehenden 16. Jh. Über einem Zwischengeschoss mit fünf Fenstern in Flachbogenblenden Stufengiebel mit hoher Topzinne, durch eng gereihte Flachbogenluken und Zieranker schlicht, aber sicher gegliedert. Erdgeschoss verändert und verputzt.
Nr. 90, ehem. Lohgerberhaus. Straßenfront wohl noch aus dem späten 13. Jh. Über dem in der Höhe urspr., im Einzelnen allerdings veränderten Erdgeschoss fünf spitzbogige Hochblenden. Die drei mittleren bis zu gleicher Höhe in die Hauptstaffel aufsteigend (monumentaler Typ wie Königstr. 30, Mengstr. 6), die bekrönende Topzinne wohl nachträglich und die Schultern der Giebelseiten erhöht. Die flachen Blenden nur durch dünne, weich gerundete Stäbe getrennt. Vermauerte spitzbogige Lukenpaare erkennbar.
Nr. 94. Dreigestufter, durch fünf spitzbogige Hochblenden aus Vollsteinen gegliederter Giebel, gegen 1300, im richtigen Verhältnis zu dem im Übrigen um 1800 veränderten und verputzten niedrigen Erdgeschoss. In den Hochblenden einige lange, gekuppelte Spitzbogenluken als Blenden erhalten. Die beiden linken mit einhüftigen Flachbogen nicht in der urspr. Form. – Innen Diele mit Kücheneinbau und Hangelkammer des 18. Jh. sowie einer mehrfach geknickten Treppenanlage mit gitterartig ausgebildeter Brüstung aus der Zeit um 1800.
Nr. 98. Zweigeschossiges, traufenständiges Eckhaus mit schlichtem, backsteinernem Dreieckgiebel zur schmalen Straße hinter der Stadtmauer, 1443/44 (d), Fassade klassizistisch mit Zwerchhaus in der Mittelachse.

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