KIRCHBARKAU / Ev. Kirche / Logengestühle
Ev.
Kirche, ehem.
St. Katharina. 1259 erstmals erwähnt,
zunächst wohl in Barkau, im 15. Jh. verlegt. –
Flach gedeckter Backsteinsaalbau. Dachstuhl 1466 (d).
Schmalseiten im Osten und Westen dreiseitig gebrochen, durch Umbau von 1695 entstanden. In den Längsseiten
Reste spätmittelalterlichen Mauerwerks. Fenster im 19. Jh. verändert. An
der Nordseite hübscher Gruftanbau von 1734 mit Kantenrustika und Schweifgiebel. An der
Südseite spätklassizistisches Vorhaus 1834 von der Höhe des Schiffes.
– Abseits stehender hölzerner Glockenturm, vierkantig mit sechzehnseitigem,
geknicktem Spitzhelm. Gerüst um 1447 (d), alte
Glocken 1482 und
1592 dat.
Gotländische
Kalksteintaufe
14. Jh. Kuppa durch spitze Dreipassarkaden
gegliedert. Fuß neu. – Hölzerner
Taufengel 1737.
–
Holzkanzel
1606, dem wagrischen Typ folgend (vgl. Giekau) mit
hohen Ädikulaaufsätzen auf dem Schalldeckel, Stifterwappen
(Rantzau/Sehestedt) und -inschrift im Türaufsatz. –
Origineller
Kanzelleuchterarm mit
Sanduhr, Messing,
mittleres 17. Jh. –
Rantzaugestühl
1586 von Paul und Beate
Rantzau gestiftet, der Werkstatt des C. Dirkes, Eckernförde,
zugeschrieben (vgl. die Rantzaugestühle in Eckernförde und
Waabs). Der urspr. Zusammenhang (Männer- und Frauengestühl)
aufgelöst. Elf reich beschnitzte Rückwandfelder im Paneel am
Ost- und Westende der Kirche. In den hochrechteckigen Hauptfeldern unter
Rundbogen Wappen und männliche oder weibliche Familienmitglieder unter
dem Gekreuzigten. Schöne groteske Querfüllungen in den
Friesen. Wappengezierte, übergiebelte Wangen und weitere Friese in zwei
halbhohen Gestühlen neu verwendet. –
Bothkamper Stuhl, Emporenloge des
mittleren 18. Jh. – Weitere
Logengestühle des
18. Jh. auf der geschwungenen Westempore.
–
Gemeindegestühl mit alten
Seitenwangen und Türen in der Hauptsache von
1596/97, auf den Wangen Halbkreispalmetten.
– Lebensgroßes
Holzkruzifix um
1500. – Kleineres, tiefhängendes
Kruzifix von 1690.
–
Gemälde:
Evangelisten, mittleres 17. Jh., fast
lebensgroße Halbfiguren.
Ehem.
Altarbild 1695, kniende Maria Magdalena
unter dem Gekreuzigten, in reich geschnitztem Akanthuswerkrahmen. –
Kelch, silbervergoldet,
M. 14. Jh. Nodus originell mit
männlichen und weiblichen Köpfen besetzt. Ein weiterer
Kelch von
1483, silbervergoldet, mit Brockdorff-Wappen auf dem
Sechspassfuß. –
Abendmahlskanne, prachtvoller Silberhumpen
mit
Brockdorff-Rantzau-Wappen
und Datum 1621, dem Stil nach jedoch um 1640. Acht
Seiten zwischen herzförmigen Ornamentbuckeln zeigen eingravierte
Krieger und Jäger. –
Altardecke 1708,
roter Samt mit getriebenen Silberblechapplikationen (Kruzifix, zwei Engel, zwei
Wappen v. Ahlefeldt).
