LANGENHORN / Ev. Kirche / Südempore
Ev.
Kirche, ehem. St.
Laurentius. Gotisches
Backsteinschiff 1722 durch einen
breiten Südflügel, die sog. Neue Kirche, erweitert, 1759 an Stelle des Chores zum Rechtecksaal
verlängert, dabei der Sägefries und der Granitquadersockel
weitergeführt, die Fenster jedoch den barocken angepasst. 1838 Westwand neu verblendet. 1897–99 Norder- und
Süderportal in der Westachse des Schiffes und Eingang zum
Südflügel überformt, hölzerne Kassettendecke
und kleiner Südanbau am Ostteil. – Abseits vierseitiger,
hölzerner Glockenturm 1735.
Einheitliche Barockausstattung des späten 17. Jh.
Altar, Kanzel und
Taufe wohl von
S. Jenssen, dem
Altmeister einer einflussreichen Langenhorner Bildhauerwerkstatt.
Altaraufsatz, um
1685/88, im Stil des Akanthusbarock aufwändig dekoriert.
Gedrungene, breite Schauwand, dreiteilig über Predella mit geschnitztem
Abendmahl und gedrehten Stützsäulen an den Seiten, durch
Frucht- und Blütengehänge gegliedert. Im Mittelfeld Relief der
Kreuzabnahme nach Rubens, daneben
Freifiguren der Evangelisten. Zwischen auseinander gezogenen
Giebelstücken mit gelagerten Engeln kleiner Aufsatz, darin Relief der
Verklärung Christi. – Holztaufe, Akanthuskelch von Putto
gestützt; zugehöriger Taufdeckel mit abschließender
Akanthuskrone, Putten und kleiner Taufgruppe, darüber schwebend Taube
und Gottvater in einer Wolke. –
Kanzel 1684,
polygonaler Korb erkerartig an kurzer Brüstung, gegliedert durch
gedrungene Freifiguren der Apostel und Reliefs mit christologischen Szenen
zwischen Akanthusbogen und -kartuschen. Zugehöriger sechsseitiger
Schalldeckel, darauf Putten, die Leidenswerkzeuge halten, und über Tod
und Teufel triumphierender Christus. An der Kanzelrückwand Relief
Gottvater zwischen zwei, den Schalldeckel haltenden Engeln (vgl.
Deezbüll, Nordhackstedt). –
Südempore des
ausgehenden 17. Jh. mit
Brüstungsgittern und -gemälden der zehn ägyptischen
Plagen. – Nord- und Westempore etwas später mit 40
biblischen Personen bemalt. Auf den Emporen geschlossene Gestühle und
Wangen vom
Gemeindegestühl des
späten 17. Jh. –
Orgel mit elegantem Prospekt,
gegenüber dem Südflügel,
1758/61 von J.
D. Busch, Itzehoe, Stiftung des in Langenhorn
geborenen, zum Baron v. Gelting aufgestiegenen
Seneca Ingwersen (vgl. Gelting). Vorschwingende
Empore auf fünf Stuckmarmorsäulen mit Stifterwappen und
-inschrift, eingefasst von zwei Basstürmen, die gleichzeitig den Rahmen
für den zierlichen Hauptprospekt auf hohem Unterbau bilden.
–
Kruzifix
2. H. 15. Jh., derb. –
Altarleuchterpaar (Messing)
1688, Hamburger Arbeit, mit dreieckigen
Akanthusfüßen auf Löwen und weiblichen
Kerzenhalterfiguren. – Unter den
Grabsteinen des späten 17. und
18. Jh. mit Reliefs ikonographisch bemerkenswert
Bahnsen1707 (Westwand
innen): In einem Ovalfeld stehender Christus, ein Kreuz mit
Passionsdarstellungen haltend und auf das Abendmahl weisend, daneben Symbole des
Alten Bundes.
Westl. Friedhofstor aus Backstein mit
übergiebelter Wagendurchfahrt und flankierenden
Fußgängerdurchlässen, 18. Jh. Das
nördl. eine Nachbildung von 1925.