SANKT WOLFGANG / Wallfahrtskirche St. Wolfgang / Baudaten.

Wallfahrtskirche St. Wolfgang. Der ursprüngliche Bezug des Ortes zu dem 1052 kanonisierten Regensburger Bischof Wolfgang konnte bisher nicht erhellt werden. Wolfgang gilt u. a. als Patron der Holzfäller, Köhler, Zimmerleute und Hirten. Es war wohl diese Eigenschaft des Heiligen, die mit einem für heilkräftig gehaltenen Brunnen in Verbindung gebracht wurde.
Baudaten. Weihe der Kirche 1411. Das Schiff wurde Ende des 15. Jh. erhöht und in den gebietstypischen spätgotischen Formen gewölbt. Der Absatz außen kenntlich. Der alte Chor, nun wesentlich niedriger als das Schiff, wurde offenbar bis zum 18. Jh. beibehalten. Die innen an der Nordwand aufgemalte Jahreszahl 1724 dürfte sich auf die Erhöhung und Barockisierung dieses Bauteils beziehen. Der nachweislich 1738 beschaffte Hochaltar ist auf die neuen Raumverhältnisse abgestimmt. Die spiegelbildlich an der Chorsüdwand aufgemalte Jahreszahl 1763 wohl auf eine spätere Renovierung bezüglich. Um diese Zeit dürfte die Aufstockung des Turmes erfolgt sein. Renovierung 2001–04.
Äußeres beim spätbarocken Umbau schlicht übergangen. Turm westlich vorgesetzt. Pilasterbesetzter Oberbau mit geschrägten Ecken und spitzgiebelig aufgeschweiftem Gesims. Kuppel in Obeliskform auslaufend. Am Chorscheitel die Gnadenkapelle als Fassung der Heilquelle; in bestehender Form spätbarock. Der Kultgegenstand, eine spätgotische Schnitzfigur des hl. Wolfgang, jetzt im Inneren der Kirche, links neben dem rechten Seitenaltar.
Inneres. Schiff zu drei Jochen mit kräftigen Schildbogen-Pfeilerstellungen, denen Halbrunddienste aufliegen. Netzrippengewölbe klar figuriert. Große gleichseitige Rauten sind so durchsteckt, dass sich am Scheitel kleine Rauten ergeben, die durch gerade Rippenstege verbunden sind. Gemauerte Westempore, dreijochig unterwölbt. Im barockisierten Chor Stichkappengewölbe auf Profilkonsolen. Einfacher Rahmenstuck.
Wandgemälde an der Südseite des Chores, um 1420. Freigelegt und restauriert 1970. Weitere Fragmente wieder übertüncht. Die spitzbogige Schließung des Feldes bezeichnet die ursprüngliche Höhe der gotischen Schildwände. In zweizeiliger Reihung die vierzehn Nothelfer. Der von St. Christophorus angeführte Zug nähert sich einem Gehäuse, in dem die Schutzmantelmadonna steht. In einem Nebenraum die hl. Anna selbdritt. Bogenfeld: Gnadenstuhl in einem angedeuteten Innenraum, dessen Arkaden musizierende Engel füllen.
Hochaltar 1738. Fassung von Johann Anton Fux, Massing, Figuren nach Stilbefund von Johann Wenzeslaus Jorhan, Griesbach. Straff gegliederter Frührokoko-Aufbau, lebhaft marmoriert in Rot- und Grüntönen; die glatten und gewundenen Säulen hell abgesetzt. Seitliche Schnitzfiguren der hll. Sigismund und Quirinus von Siscia, lebhaft bewegt und drapiert. Gemälde: St. Wolfgang als Helfer der Kranken und Gebrechlichen. Um 1900 von Alois Roth, München. Komposition in Nachahmung italienischer Frühbarock-Malerei.
Seitenaltäre 2. H. 17. Jh. – Kanzel Spätrokoko. Um 1900 zugefügt die Reliefstatuetten der Evangelisten. – Holzfiguren. Große gotische Sitzmadonna um 1460, Kopf und Kind ergänzt, entstellende Neufassung. Hl. Anna selbdritt in Dreiviertelrelief, um 1520.

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