AACHEN / Kath. Pfarrkirche St. Foillan
Kath. Pfarrkirche St. Foillan (
Münsterplatz 1
): Erste Pfarrkirche der Stadt. – Bau mit Teilen aus spätgotischer
Zeit, des 19. Jh. und der Zeit nach dem
II. WK, die sich zu einem eigenwilligen Ganzen zusammenfügen. Der
Ursprungsbau in 2. H. 15. Jh. durch eine dreischiffige gotische
Basilika ersetzt (Chorweihe 1482). Nach Stadtbrand weitgehende
Wiederherstellung 1657–72. Im
Rahmen von Restaurierungsarbeiten 1886–88 Neubau des Turms durch P. Peters. Nach schweren Kriegszerstörungen sind von der
dreischiffigen Basilika nur noch die Westfassade, das südl. Seitenschiff und
der 5/8-Chorschluss sowie der schmuckreiche neugotische Turm erhalten. Innen
Verzicht auf Rekonstruktion; 1957/58 Bau einer
zweischiffigen Halle nach Plänen von L. Hugot in Höhe des ehem. gotischen Mittelschiffs, einer
Stahlbeton-Konstruktion mit sternförmig gefaltetem Gewölbe auf schlanken
Stützen, und Anbindung an das gotische südl. Seitenschiff.
Chorfenster mit Themen aus der Apokalypse
1958 von W. Buschulte.
Vom selben Künstler 1960 die Glasmalereien in Südschiff und Westfenster. –
Ambo, 1966 von K. Iserlohe. – Vom selben Künstler
Taufbecken
mit Osterleuchter, 1968; außergewöhnliche Ikonographie. –
Überlebensgroßes
Holzstandbild der Muttergottes mit Kind an
der Stirnwand des südl. Seitenschiffs, um 1410; eng verwandt
mit der Schiffermadonna aus >> St. Maria Lyskirchen in Köln; wichtiges
Beispiel der internationalen Gotik. – Kirchenschatz: Silbervergoldete
Paxtafel und zwei silberne, teilvergoldete Messpollen,
gemarkt mit dem Meisterzeichen des H. von
Reutlingen, zweites Jahrzehnt 16. Jh. –
Silbervergoldete
Monstranz im gotischen Typus der
Turmmonstranz mit zylindrischem Schaugefäß, 1618 von D. von Rath, der im gleichen Jahr eine ähnliche
Monstranz für die Abtei >> St. Johann Bapt. in Aachen-Burtscheid
schuf.