ADERSTEDT / Ev. Kirche St. Trinitatis

Ev. Kirche St. Trinitatis. Gestreckter Saalbau von 1688–96, das Schiff mit flachem dreiseitigem Ostschluß, an der Nordseite Anbau des Grabgewölbes der Stifterfamilie von Veltheim, darüber die ehem. Herrschaftsloge. Der Westturm 1715 eingestürzt, dafür 1847 Fachwerkturm mit Dachreiter über dem nördl. Anbau. 1997–2000 umfassende Instandsetzung. Die Kirche ein Beispiel für das Nachleben gotischer Formen. Die rundbogigen Fenster durch Spitzbögen über ionisierenden Kapitellen zweigeteilt, im Bogenschluß Rosetten, wie am Sitznischenportal des Anbaus; Strebepfeiler. – Der großzügige Innenraum von Holztonne überwölbt mit illusionistisch gemalten Kreuzrippen, Malerei teils nach M. 18. Jh. teils 1904. Im Westen zurückschwingende Orgelempore mit Balusterbrüstung, große Orgel von Christoph Gloger1707, auch das Rückpositiv mit reichen Akanthusschnitzereien. An der Nordseite die Herrschaftsloge; der von üppigem Akanthus gerahmte Logenprospekt von das von Veltheimsche Wappen tragenden Engeln bekrönt. Ungewöhnlich das Laiengestühl, ein Kastengestühl mit Mittelgang, nach Westen hin ansteigend. Einheitliche Ausstattung aus der Bauzeit: Großer geschnitzter Altaraufsatz, zweigeschossig mit gedrehten Weinlaubsäulen, seitlich Durchgänge. Auf den Gemälden Anbetung der Heiligen Drei Könige und Kreuzigung, zwischen den Säulen und als Bekrönung Freifiguren; kräftiges Akanthusornament. An den Längswänden des Chors mehrere Priechen, die südl. mit der stilistisch ähnlich dekorierten Kanzel verbunden, auf dem kronenartigen Schalldeckel Christus mit der Weltkugel. Taufstein 1579, das flache achteckige Becken mit Akanthusauflage, auf gedrungenem, kanneliertem Säulenstumpf. Geschnitzte Epitaphe für Achaz von Veltheim und dessen Gemahlin Ottilie Clara Spiegel von Pickelsheim (†1687) sowie für den Erbauer der Kirche Arnold Heinrich von Veltheim und dessen Gemahlin Ida Ursula von dem Knesebeck (†1726 bzw. 1735), gleichgestaltet, im Hauptfeld die Bildnisse der Verstorbenen, von Säulen gerahmt; reiche Akanthusschnitzerei. Bildnis des Grafen Werner von Veltheim (†1860).