BAD MÜNSTEREIFEL / Stadtbefestigung

Stadtbefestigung: Der Mauerring, seit E. 13. Jh. im Anschluss an die >> Burg errichtet und z. T. mehrfach erhöht, umgibt die Stadt in einem dem Berggelände angepassten unregelmäßigen Fünfeck. Die Mauer mit zwei Erftübersetzungen, verstärkt durch vier runde Ecktürme und dreizehn Rechtecktürme, die heute bis auf Mauerhöhe abgetragen sind. Urspr. die vier Stadttore; die Mauerdurchbrüche zur Langenhecke und Alten Gasse im 19. und 20. Jh. geschaffen. Mauer, Türme und Tore aus Bruchstein mit Rahmungen aus Sandstein. Die systematische Sanierung seit 1956 ist z. T. mit rekonstruierendem Wiederaufbau verbunden. Der Wallgraben, der teilweise mit Wasser gefüllt werden konnte, an der Westseite unterhalb des Kurhauses erhalten und zur Promenade ausgebaut.
Die Stadtmauer des 14. Jh. wurde über Sparfundamenten errichtet und ist in 7 bis 12 m Höhe erhalten; auf hohen Rundbogenstellungen der umlaufende Wehrgang rekonstruiert. Der urspr. Abschluss mit Zinnenkranz an der Nordmauer, auf deren Innenseite (Wallstraße) die niedrigere älteste Mauer des späten 13. Jh. noch verbaut sichtbar ist. Die übrigen Mauerabschnitte meist mit der im 15. Jh. erfolgten Erhöhung um etwa 2 m, bei der die Zinnen zu Schießscharten zugesetzt worden sind und der Wehrgang wohl ein Pultdach erhalten hat. Bei der Erftübersetzung am Heisterbacher Tor Reste eines Wehrs, an dem das Wasser zur Füllung des südl. Wallgrabens gestaut werden konnte.
Stadttore: Werther Tor im Norden ( Werther Straße ), schlanker fünfgeschossiger Turm, nach Beschädigung 1416 neugebaut, 1629 repariert. Auf dem abschließenden Maßwerkkonsolfries urspr. die bezinnte Wehrplatte, das Querwalmdach 19. Jh. An der Feldseite zwei urspr. höhere halbrunde Flankentürme; die Durchfahrt mit doppeltem Spitzbogen für das Fallgatter. Stadtseitig Kragsteine und vermauerte Tür vom ehem. Überzimmer. Bautypus entsprechend dem Rurtor in >> Jülich, dem Dürener Tor in >> Nideggen und dem Ahrtor in Ahrweiler. – Orchheimer Tor im Süden ( Orchheimer Straße ), Turm mit spitzbogiger Durchfahrt, Wandtreppe und Tür zum Wehrgang, 1. H. 14. Jh., im 18. Jh. bis auf drei Geschosse abgebrochen und mit Walmdach, neuen Fenstern und feldseitigem Rundbogentor versehen. – Johannistor, hochgelegen im Osten (Delle), Dreigeschossiger Turm mit tonnengewölbter spitzbogiger Durchfahrt, 1. H. 14. Jh. Feldseitig Doppelbogen für das Fallgatter, Wurferker und zum Graben Aborterker, stadtseitig Schlitze für die Holzkonstruktion des ehem. Überzimmers. Walmdach 19. Jh. – Heisterbacher Tor im Südwesten ( Heisterbacher Straße/Werkbrücke ). Turm mit zwei erhaltenen Geschossen, 1. H. 14. Jh., Walmdach 19. Jh. Tonnengewölbte spitzbogige Durchfahrt mit Doppelbogen für das Fallgatter an der Feldseite, Schlitzen für die Holzkonstruktion des Überzimmers an der Stadtseite und Tür zum Wehrgang auf der Bergseite.

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