BELLINGEN / Ev. Kirche
Ev. Kirche. Vermutlich ehem. Maria
geweiht. Stattlicher romanischer Feldsteinsaal, um
1200, mit Schiff, Chor, Apsis und schmalerem Westquerturm. Im
Glockengeschoß paarig angeordnete, leicht spitzbogige Schallöffnungen. Das
hohe Turmerdgeschoß mit Quertonne. In Schiff, Chor und Turm noch die urspr.
rundbogigen Portale, deren Bögen aus leicht gekrümmten Backsteinen geformt;
an der inneren Turmwand zum Schiff ein weiteres Rundbogenportal, durch neuen
Türsturz teilweise vermauert. Die Fenster bis auf das der Apsis 1. H. 18. Jh. vergrößert: außen rechteckig, innen
korbbogig. Letzte Instandsetzung 1992. – Im Innern flache Holzdecke;
Triumphbogen mit abgeschrägten Kämpfergesimsen. Ausstattung 1. H. 18. Jh.:
reich geschnitzte
Altarwand, inschriftlich 1731,
mit seitlichen Durchgängen und sich anschließender Herrschaftsloge, bekrönt
mit den von Putti gehaltenen Wappen der von Bartensleben und einem weiteren
Wappen; der reiche Rokokodekor mit urspr. Fassung in Weiß, Gelb und
Hellblau, im architektonisch gegliederten hohen Retabel drei Ölgemälde:
Abendmahl, Kreuzigung, Auferstehung Jesu; polygonale
Kanzel,
dat. 1722, mit reichem vegetabilischem
Schnitz-werk in den Füllungen und am Schalldeckel; wesentlich schlichter das
Gestühl und die Westempore. Achteckige
Taufe aus Sandstein,
2. H. 16. Jh. Romanisierender
Orgelprospekt
von 1900. Vier Relieftafeln eines
Schnitzretabels, wohl niedersächsisch 1480/90:
Verkündigung, Beschneidung, Anbetung und Taufe Christi. Im Fußboden vor dem
Altar zwei
Grabplatten, die eine mit dem
Brustrelief
des Verstorbenen, (†1605) und (†1619), an der nördl.
Laibung des Triumphbogens eine für Anna Augusta Friderica
Winnig (†1748). Zwei
Bronzeglocken von Diederich
Doring, 1415, und Hans
Koch, 1709. – Friedhofsmauer
aus Feldstein, rundbogiger Torbogen und Fußgängerpforte aus Backstein
A. 16.
Jh.