DRESDEN-DRESDEN-ALTSTADT / Landhaus

Landhaus, heute Stadtmuseum ( Wilsdruffer Str. 2 ). Einziges historisches Gebäude an Dresdens Ost-West-Magistrale, an der Einmündung von Wilsdruffer und Landhausstraße in den Pirnaischen Platz. Anstelle des 1760 abgebrannten Palais Flemming-Sulkowski1770–76 von Friedrich August Krubsacius als erstes bedeutendes Verwaltungsgebäude der Stadt für die sächsischen Landstände errichtet. Nach 1831 im Innern größere Veränderungen sowie der im Stil der Neurenaissance gestaltete Anbau des westlichen Seitenflügels. Nach dem Bau des >> Ständehauses Umbau für die Unterbringung der Kreis- und Amthauptmannschaft Dresden 1916–18. 1945 ausgebrannt, 1957 erste Sicherungsarbeiten, 1963–66 als Stadtmuseum bis auf den östlichen Seitenflügel und den Ehrenhof wiederaufgebaut. Erneuerung und Umbau 2004 begonnen.
Im Typus eines Palais gehaltenes viergeschossiges Gebäude mit Mansarddach. Seine nördliche Hauptschauseite (zur Landhausstraße) stellt die erste klassizistische Fassade mit Säulenordnungen in Dresden dar. Mit 19 Fensterachsen und einem wenig vorspringenden fünfachsigem Mittelrisalit ist sie durch vertikale Betonungen und sparsam angewandte Schmuckformen auf Wirkung im engen Straßenraum berechnet: die Lisenengliederung in Spiegelrustika über beide Untergeschosse geführt, die zwei oberen Stockwerke durch ionische Kolossalpilaster gegliedert. Der Mittelrisalit mit sechs, den vorkragenden Balkon tragenden toskanischen Säulen und strengem Dreieckgiebel über wuchtigem Dachgesims betont. Die südliche Hoffassade von außerordentlich plastischer Wirkung, heute Haupteingang des Stadtmuseums; sie orientiert sich mit den barocken Reminiszenzen ihrer Gestaltung am frühen französischen Klassizismus. Auch hier werden die 21 Fensterachsen großzügig und wirkungsvoll durch jeweils über zwei Geschosse führende Lisenen, an Kolossalordnungen erinnernd, gegliedert. Der siebenachsige Mittelbau für das Treppenhaus weit vorgezogen, seitlich jeweils schräg abgeflacht und von zurückspringenden Eckrisaliten, als Übergang zur Rücklage, flankiert; mit strengem Rundbogenportal. Das prunkvolle Außenportal des Ehrenhofes mit dem von Johann Christian Feige d. J. 1781 geschaffenen Delphinbrunnen heute als Haupteingang zum >> Park Großsedlitz (Heidenau) dienend.
Im Innern überraschend der barocke, spiegelbildliche Grundriß, der im Palaisbau zugunsten der Nutzung bereits aufgegeben war: im vorgezogenen Mittelbau über rechteckigem Grundriß mit abgerundeten Ecken ein großzügiges, festsaalartiges Treppenhaus. Die Wände, wie am Außenbau, mit Lisenen-Pilastergliederung sowie zusätzlich mit Rundbogen und Nischen mit Vasen von Joseph Steinhäuser, 1781, die Flachdecke mit mächtiger Kehle. Beidseitig halbkreisförmig nach oben schwingende Aufgänge, diese mit kunstvollem schmiedeeisernem Gitterwerk. Figuren der Treppe von Carl Friedrich Schäfer.

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