DRESDEN-DRESDEN-ALTSTADT / Neues Rathaus

Neues Rathaus ( Dr.-Külz-Ring 19 ). Gewaltiger, asymmetrischer Baukomplex an der Südostecke der Altstadt zwischen Dr.-Külz-Ring, Kreuzstraße und Schulgasse. 1905/07–10 nach Entwurf von Karl Roth durch Edmund Bräter ausgeführt. 1945 vor allem die östliche Hauptfront und die lange Südfassade zerstört, Wiederaufbau in teilweise veränderter Form: 1948–52 der Südflügel durch Emil Leibold und 1962–65 der Festsaalflügel im Osten nach Plänen von Herbert Terpitz und Manfred Arlt mit den Wappen der Partnerstädte Dresdens von Rudolf Wittig. West- und Nordfassade lassen die urspr. Gestaltung noch erahnen. Rathausturm z. Zt. in Restaurierung.
Mehrflügelige, viergeschossige Anlage im Stil des Neubarocks mit Anklängen des Jugendstils. Um fünf Binnenhöfe gruppieren sich die Gebäudezeilen, im östlichen erhebt sich der fast 100 m hohe, achtseitige Rathausturm, der die Silhouette des Stadtbildes mitbestimmt. Aus den ihn umgebenden Mansard- und Walmdächern emporstrebend, ist er am Aussichtsrundgang mit allegorischen Sandsteinfiguren von Peter Pöppelmann, Bruno Fischer, Arthur Selbmann und August Schreitmüller geschmückt. Den Abschluß bildet die 4,90 m hohe, in Kupfer getriebene und vergoldete Figur des sog. Rathausmannes von Richard Guhr, 1908–10 (z. Zt. in Restaurierung). Der Zugang zu den Festräumen am Ostflügel mit flankierenden Löwen aus der Erbauungszeit von Georg Wrba und vergoldeten Ziergittern von Karl Gross. Am Eingang zum Ratskeller die ausdrucksstarke Bronzeplastik Bacchus auf dem Esel, ebenfalls von Georg Wrba, 1910.
Von den Innenräumen hat die Eingangshalle zum repräsentativen Treppenhaus im Untergeschoß des Turmes ihre historische Form bewahrt. Die doppelläufige neubarocke Treppe, eine der bedeutendsten dieser Zeit in Dresden, mit Putten auf der Balustrade, führt zum Plenarsaal und Festsaal im zweiten Obergeschoß (Deckengemälde des Festsaals von Hermann Prell 1945 zerstört). Überfangen ist das Treppenhaus von einer mächtigen, steilen Kuppel, die Otto Gußmann 1910–14 mit großartigen Jugendstilmalereien ausgestaltete: breite, aufstrebende Ornamentbänder setzen die Pilastergliederung der Wände fort und laufen im Scheitelbild mit einer Darstellung der Personifikation des Lebens zusammen. Oberhalb des Kuppelfußes sitzen in den Zwischenfeldern paarweise lebendig gestaltete Personifikationen, darüber je ein Bildfeld mit einer weiteren; sie beziehen sich auf die Bestimmung des Gebäudes. In der Ratsherrentrinkstube des Ratskellers reizvolle, groteske Dekorationsmalereien an Wänden und Gewölben von Paul Rößler, bez. 1908–10 (restauriert 1964/65, 1986).

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