DRESDEN-DRESDEN-ALTSTADT / Stadtbefestigung und sog. Kasematten
Stadtbefestigung und sog. Kasematten. Unter der Brühlschen Terrasse umfangreiche Teile der Befestigung des Mittelalters und vor allem der Renaissance freigelegt (im Stadtgebiet große Reste unterirdisch erhalten).
Die Stadt war schon kurz nach ihrer Gründung von einer Befestigung umgeben, zu verschiedenen
Zeiten werden Teile der Befestigungsanlage urkundlich erwähnt, die Mauer
als solche erstmals 1299.
Die Renaissance-Festung wurde im 16. Jh. in mehreren Etappen errichtet: unter Herzog Georg 1519–29 Verstärkung und Erweiterung der
mittelalterlichen Mauer, dabei Einbeziehung der Vorstadt um die
Frauenkirche, Befestigung des Elbufers und Errichtung des ersten
Ziegeltores. 1546–56 unter Herzog
Moritz und seinem Nachfolger August I. Bau einer modernen
Bastionärsbefestigung nach norditalienischem Vorbild nach Plänen
Caspar Voigt von Wierandts. Dabei
entstanden auch das neue Ziegeltor und die
kleine
Bastion (um 1553). Bei der Bastionärsbefestigung (von
der alle typischen Elemente unter der Brühlschen Terrasse erhalten sind)
wurde die Stadt statt der dünnen mittelalterlichen Mauern von einem
dicken Erdwall umgeben, der auf beiden Seiten mit Mauern befestigt war.
Die ganze Anlage umlief ein breiter, ebenfalls mit Mauern befestigter
Wassergraben, dessen Wasserstand unabhängig von der Elbe reguliert
werden konnte. Von Bastionen, die pfeilförmig in den Graben ragten,
konnte man den vor den Wällen liegenden Bereich beschießen. Wegen des
dabei entstehenden Pulverqualms wurden hinter den Streichwehren offene
Höfe in die Bastionen eingebaut. Die Stadttore führte man als
Tunnelanlagen aus, durch die der Verkehr den Wall passieren konnte.
Erweiterung und Umbau dieser Anlage 1569–78 durch Rochus von Lynar.