DÜLKEN / Kath. Pfarrkirche St. Kornelius
Kath. Pfarrkirche St. Kornelius (
Hühnermarkt
): Aufwendiger neugotischer Backsteinbau auf fast quadratischem
Grundriss mit Gliederungen in Haustein, nach Entwurf von H. Wiethase anstelle eines gotischen
Vorgängerbaus in zwei Bauabschnitten ausgeführt. Zunächst
1871–75 die Ostteile mit Chor, Querschiff und zwei
Langhausjochen, dann 1905–07 die übrigen
Langhausjoche und der Westturm unter Bauleitung von H. Renard, der auch den Entwurf für den Turm lieferte. 1979–81 die verwitterten
Hausteinteile am Außenbau wiederhergestellt, 1986 der Innenraum neu
ausgemalt.
Für Wiethase charakteristisch die
malerische Silhouette mit den Querwalmen, Giebeln und Turmaufsätzen und die
reich gegliederten Schaufronten, von denen die nördl. Querhausfassade mit
Marienfigur und Stadtwappen am Portalvorbau am aufwendigsten gestaltet ist.
Der mit seinem steilen Kupferhelm weithin in der Landschaft sichtbare
Westturm knüpft in der Gliederung durch maßwerkverzierte Spitzbogenblenden
an den gotischen Vorgängerturm an. Das Langhaus einedreischiffige,
kreuzrippengewölbte Halle auf Bündelpfeilern mit basilikalen äußeren
Seitenschiffen; am sterngewölbten dreiteiligen Chor liegen in einer Flucht
drei Apsiden und die Marienkapelle. Der
Glasgemäldezyklus
1956–61 von H. Schaffmeister, das Fenster im Hauptchor von G. Fünders. – Von der
neugotischen
Ausstattung
Kanzelkorb,
Beichtstühle und
Gestühl erhalten. – Im
Südchor eingelassen Rest eines
Sakramentshäuschens mit
Abendmahlsrelief, um 1500, Sandstein. – Spätgotisches
profiliertes
Taufbecken aus Blaustein,
A. 16. Jh.; Messingdeckel 18. Jh. –
Holzskulpturen: Hl. Jakobus major,
nördl. Niederlande, um 1480; Fassung verloren. –
Hll.
Kornelius, Udalricus und ein Bischof, A. 18. Jh.;
neue Weiß-Gold-Fassung. –
Unterweisung Mariens, wohl
flämisch, um 1700; neue Weißfassung. Das klassizistisch
geprägte Werk wird dem Umkreis von P. Schneemaekers
d. Ä. zugeschrieben. – In der Marienkapelle
Heilige, um 1470/80; linke Hand, Zepter und
Krone Mariens ergänzt.