GÖRMAR / Ev. Filialkirche St. Martin

Ev. Filialkirche St. Martin. Die 1215 erstmals erwähnte Chorturmkirche erhebt sich am ältesten bekannten Kirchenstandort des Mühlhäuser Kreises (wohl 7. Jh.). Nordwand des Schiffes romanisch, Westabschluß und Ostturm mit dreiseitiger Apsis frühgotisch, Schiff sonst vermutlich 14. Jh., 1747 (dat.) umgebaut. E. 19. Jh. Turmobergeschoß in Fachwerk sowie Spitzhelm mit vier Ecktürmen aufgesetzt. Letzte Renovierung 1932. Bruchsteinbau mit romanischen Rund-bogenfenstern an Nordseite und Spitzbogenfenstern am Chor, im Westen zugemauertes Spitzbogenportal. Innen: Im Schiff bemalte Holztonne, 1747: Lamm Gottes, von Engeln umgeben, und Evangelistensymbole, die weiter unten in Medaillons wieder auftauchen. Dreiseitige Empore, im Norden und Westen zweigeschossig, auf der oberen Vasenbaluster mit Blattwerk. Altar- und Turmraum kreuzrippengewölbt, letztere durch spitzbogigen Triumphbogen vom Schiff getrennt, mit schlecht erhaltenen Wandgemälden der vier Evangelisten, wohl aus der Frührenaissance. Weitere Malereireste am Nordfenster und am Triumphbogen. Schlußsteine im Turm und Chor zeigen Einfluß der Mühlhäuser >>St. Blasius- und >>Marienkirche. – Altarbild mit Abendmahlszene von doppelten korinthisierenden Säulen gerahmt. – Kanzelkorpus barock, Kanzelfuß E. 16. Jh., Aufgang und Schalldeckel aus der Rokokozeit. – Spätgotischer Taufstein mit Maßwerkornamentik. – Orgel 1. H. 19. Jh. von Johann Friedrich Schulze (Paulinzella). – Glocken um 1300 und 1351 bez.
Fachwerkhäuser aus dem 17.–19. Jh., z. T. mit Zierfachwerk.
Gotisches Sühnekreuz nördl. des Ortes.