GÖTTINGEN / mittelalterlichen Fachwerkbauten bis M. 16. Jh.

Von den mittelalterlichen Fachwerkbauten bis M. 16. Jh. Sind etwa 60 von 190 nachweisbaren Häusern in unterschiedlicher Vollständigkeit erhalten (Erdgeschoß oft zerstört). Für zahlreiche Gebäude liegen den- drochronologische Daten vor. Traufenständige Häuser mit großer Diele und steilem Dachwerk, Grundschwelle auf mäßig hohen Bruchsteinsockeln. Das Gerüst ist oft eine Kombination aus Geschoß- bzw. Ständer- und Stockwerkbau, die größeren Häuser weisen seit dem 13. Jh. Einen vorkragenden Oberstock und oft ein Zwischengeschoß auf; Gefache aus Lehmstakung oder -steinen. Dieser „gotische“ Haustyp, von der älteren Forschung ca. 150 Jahre später angesetzt, ist bereits um 1275 voll ausgebildet. – Ältestes Haus Rote Str. 25, 1276 d, 1984 saniert; querorientierte Diele auf der Straßenseite, dahinter ein niedrigerer Raumbereich, bis ins 15.JI1. bevorzugter Wohnsitz der Ratsherren. – Rote Str. 40, 1.H. 14. Jh., die Vorkragung des Oberstockes barock zurückgenommen.— Johannisstr. 27 um 1425, 1983/84 saniert, Vorkragung nur straßenseitig; urspr. Farbigkeit rekonstruiert (dunkelrote Balken mit grauem Begleitstrich, helle Gefa che). — Der Typus hält sich bis ins 16. Jh; im Detail kommen allerdings erhebliche Modifikationen vor, z.B. Rote Str. 15, das rückwärtige Zwischengeschoß nur über eine Außentreppe erreichbar. — Erst E. 15.JI1. als Schmuckformen z.B. profilierte Knaggen, verzierte Füllbretter oder Balkenköpfe: Pauliner Str. 6, das älteste dat. Fachwerkhaus (1495); Eckhaus Weender Str. 30, Ratsapotheke von 1480, 1558 vom Rat erworben, Giebelstellung nicht urspr., Kamin von 1553, im Hof Labor mit Kreuzgratgewölbe von 1720; Johan- nisstr. 33, um 1520, mit Trapezfries.

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