GUMMERSBACH / Ev. Kirche

Ev. Kirche (Am Einhorn): Dreischiffige Pfeilerbasilika mit vorgesetztem Turm, östl. Querhaus und Chor mit 5/8-Schluss. Durch Grabung als Vorgängerbau u. a. eine Pfeilerbasilika nachgewiesen, an die M. 12. Jh. der bestehende Turm angefügt worden ist. Das 2. H. 12. Jh. als dreischiffige Pfeilerbasilika mit flacher Decke neugebaute Langhaus ist in den gotischen Umbauten nur im Kern bewahrt. Die 1. H. 13. Jh. hinzugefügten Ostteile sind im 15. Jh. durch das bestehende hohe Querhaus und die Sakristei im südl. Chorwinkel ersetzt worden; zugleich das südl. Seitenschiff breiter und höher neugebaut. 1899/1900 durchgreifende Restaurierung. 1967 das Bruchsteinmauerwerk mit weißem Schlämmputz versehen.
Der sich nach oben verjüngende ungegliederte Turm mit erneuertem Westportal und Zwillingsfenstern, die Giebel unter der steilen gotischen Pyramide spätromanisch; sein Erdgeschoss tonnengewölbt und mit Rundbogen zum Kirchenschiff geöffnet, im ebenfalls rundbogig geöffneten Obergeschoss ein spätromanisches Kreuzgratgewölbe. Vom Langhaus des 12. Jh. noch die Außenmauern des Mittelschiffs und des nördl. Seitenschiffs; die Rundbogenfenster bis auf einige Obergadenfenster erneuert. Innen zwischen den Schiffen rundbogige Scheidarkaden auf quadratischen Pfeilern. Vom gotischen Umbau über den verlängerten romanischen Wandvorlagen Kreuzrippengewölbe zwischen Gurten, die mit dem fünfteiligen Rippengewölbe im gotischen Chorschluss korrespondieren; das romanische Nordschiff entsprechend der Einwölbung im gotischen Südschiff und im gotischen Querhaus mit Kreuzgratgewölben zwischen Gurten. Im Chorgewölbe Reste spätgotischer Rankenmalerei. – Die Prinzipalstücke unter dem Chorbogen zu einem bergischen Aufbau zusammengefasst. Die Kanzel und das ehem. Retabel mit den gedrehten Säulen, beide 2. H. 17. Jh., wohl 1721 zusammengesetzt, die Volutenbekrönung des Schalldeckels, Altartisch und Farbfassung von 1967; die Orgel mit dreitürmigem Prospekt über verglaster Empore 1784/85 von J. C. und J. G. Kleine, vom Gehäuse nur die Front original, das Werk 1983 erneuert. – Romanischer Taufstein aus Andesit, A. 13. Jh.; Fuß aus kurzem Schaft und Eckblattbasis. Am Beckenrand Akanthusfries, der um die Kapitelle der erneuerten Säulen verkröpft ist. – Das Taufgehäuse aus Holz 1580 vom ersten luth. Vikar Heinrich Gevershagen geschenkt. Kreuzgewölbter Baldachin mit Giebeln und durchbrochenen Fischblasenrosetten in den Schranken; Reste alter Farbfassung. – Sakristeitür von 1740 aus genieteten Eisenplatten mit den Namen der damaligen Gerichtsschöffen und Kirchenvorsteher.

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