HANSESTADT LÜBECK / Stadtbefestigung

Stadtbefestigung. Die Stadt war im Mittelalter durch die Trave und die seit 1230 zum Betrieb von Mühlen seeartig aufgestaute Wakenitz weitgehend gesichert, so dass der seit dem frühen 13. Jh. abschnittweise errichtete Mauerring nur an der etwa 200 m breiten Landbrücke im Norden stark ausgebildet zu werden brauchte. Er hatte drei Straßentore, das Burgtor im Norden, das Holstentor im Westen und das abgebrochene Mühlentor im Südosten. Das Hüxtertor im Osten war nur ein Mauerdurchlass. Im 16. Jh. legte man an gefährdeten Stellen, besonders auf der linken Traveseite zum Schutze des Hafens, Erdwälle mit Rondells an. 1595 wurde der Italiener J. Pasqualini d. J. zum Festungsbaumeister berufen. Er errichtete ein modernes Polygonwerk auf der der Marlesgrube gegenüberliegenden Traveseite. 1604 entwarf der Holländer J. v. Ryswyck eine umfangreiche Neubefestigung im niederländischen Bastionärsystem, die sich in großem Bogen vom Burgtor auf der linken Traveseite entlang bis zum Krähenteich erstrecken sollte. Im Laufe der Ausführung bis um 1660/70 wurde der Plan verschiedentlich abgeändert, vor allem um 1613 von J. v. Valckenburg und um 1640/43 von J. v. Brüssel.
Im 18. Jh. begann man, die mittelalterliche Stadtmauer abzubrechen, seit dem frühen 19. Jh. die Wälle abzutragen und gärtnerisch zu gestalten. Erhalten blieb ein Abschnitt zwischen Holstentor und Krähenteich sowie der Stadtgraben, dessen Zickzackführung die Lage der Bastionen erkennen läßt. Reste der mittelalterlichen Wehranlagen: