MEISSEN-MEISSEN-ZSCHEILA / Ev. Trinitatiskirche
Ev. Trinitatiskirche,
ehem. Stiftskirche St. Georg, nach dem
Umbau von 1670 der Hl. Dreifaltigkeit
geweiht, seit der Eingemeindung Zscheilas in die Stadt Meißen
Trinitatiskirche (An der Trinitatiskirche). Auf einer Anhöhe gelegene
Saalkirche, die beiden Chorjoche M. 13. Jh., Saal und
Westturm einheitliche Schöpfung um 1500,
der Turm vermutlich mit romanischem Kern. Umbau
1667–69, aus dieser Zeit
die Einwölbung des Saales, Bau der
Emporen,
Gruft
und
Betstube
an der Südseite, Turmspitze, neuer Altar und neue Kanzel. Die
Schillingsche Gruft mit der Proschwitzer Empore
1715
eingebaut, die Vorhalle am Turm um 1830.
1868 und 1902 Außenputzerneuerung mit Streifen
und Quadern, Innenrestaurierung mit neuer Fassung von Kanzel und Altar.
1935–39 Innenraumrestaurierung,
dabei Wandmalerei aufgedeckt, die Kanzel versetzt. Letzte Restaurierung
1998–2001.
Verputzter Bruchsteinbau mit gerade geschlossenem Chor und massigen Strebepfeilern an den Ecken.
Satteldach, Korbbogenfenster im Chor, Dreiergruppe an der Ostwand,
spitzbogige Fenster im Saal. Rundbogenportal an der Westseite in
Sandstein. An der Chornordseite Sakristeianbau, an der Südseite Anbau
mit Volutengiebel. Gedrungener querrechteckiger Westturm mit barockem
Dachreiter.
Im Innern dreijochiges Kreuzgratgewölbe, das westliche Turmjoch eingezogen. Im zweijochigen Chor
das Kreuzgratgewölbe auf Kapitellen mit Knollenbildungen, ohne Dienste.
Dreiseitig zweigeschossige
Emporenanlage. Im westlichen
Chorjoch zu beiden Seiten logenartig vorkragende
Betstuben. Der südliche Prospekt auf kräftigen
Volutenkonsolen, die Fenster von ionischen Pfeilern flankiert. Die
Sakristei mit Kreuzgratgewölbe, über der Sakristei die ehem.
Schatzkammer mit spätgotischem Kreuzgratgewölbe. Die frühgotische
Sakristeitür mit Spitzbogen, kräftig profiliert, mit z. T. gotischen
Beschlägen. – Im östlichen Chorjoch gute
Wandmalereien,
an der Wölbung große Majestas Domini, Evangelistensymbole und Sterne, an
den Wänden Gerichtsengel, Auferstehende, Zug der Seligen und Verdammten,
um 1300. Die
Sakramentsnische mit einer
gemalten Umrahmung, 3. V. 14. Jh. Hochaufstrebender
Altaraufbau, reich an Säulen und geschnitzten Figuren
in bewegter Haltung, um 1655, vermutlich von Valentin Otte. Vier Bilder übereinander, zu
beiden Seiten die Schnitzfiguren der Evangelisten auf Konsolen. In der
Predella das Abendmahl, im Hauptgeschoß Moses mit der erhöhten Schlange,
davor plastische Kreuzigungsgruppe. Im Obergeschoß, von Säulen mit
Obeliskenbekrönung und Kielbogenschluß gerahmt, die Opferung Isaaks,
davor als plastische Gruppe drei Frauen am Grabe. In der ovalen
Bekrönung die Auferstehung, darüber figürlich das Lamm Gottes mit
Siegesfahne.
Die hölzerne
Kanzel mit achteckigem Korb auf einer Säule, wohl 1667.
Weitausladender, prunkvoller Schalldeckel, mit Roll- und Schweifwerk,
als Bekrönung eine geschmiedete Sonne. Der
Taufstein von
1860 mit einem Becken aus Zinn, bez. 1864. Kreutzbach-
Orgel von 1878,
von Eule1928 umgebaut und erweitert.