NIEPARS / Ev. Kirche
Ev. Kirche. Aufwendiger zweischiffiger Backsteinbau von drei Jochen, um 1300, urspr. eine dreischiffige Basilika, mit zweijochigem Chor von Mittelschiffsbreite, Nordsakristei und Nordvorhalle. Das südl. Seitenschiff zu einem unbekanntem Zeitpunkt abgetragen, die Spitzbogenarkaden zugesetzt. Am Chor Giebel mit profilierten Spitzbogenblenden, die zweiteiligen Fenster mit Scheitelokulus in Spitzbogenblende, das östl. zugesetzt. Auf der Chorsüdseite aufgemalter Kleeblattfries mit farbigem Gesims auf Grund von Befunden rekonstruiert. Die Reihe der Blendengiebel über den Jochen des Nordseitenschiffs, der Vorhalle und Sakristei wohl 15. Jh. Anstelle eines wohl abgebrochenen Westturmes Fachwerkanbau, wohl 18. Jh., weitgehend erneuert. Im Inneren Chor und Langhaus mit stark gebusten Kreuzrippengewölben, im Chor die Rippen auf Runddiensten; im Schiff die Spitzbogenarkaden auf gedrungenen Rundstützen mit mehrfach abgetreppten und
mit Rundstab eingelegten Scheidbögen. Die Sakristei kreuzgratgewölbt; in der Vorhalle Weihwasserbecken aus Kalkstein. Das innere Gewände des Chornordportals mit kräftigen Viertelstäben profiliert, die Holztür mit Akanthuslaub bemalt, im Tympanon Monogramm und Cherubkopf, A. 18. Jh. In der Langhauswestwand Bohlentür mit schmiedeeisernen Beschlägen, urspr. in einen Westturm führend, wohl 14./ 15. Jh. – Stattlicher zweigeschossiger
Altaraufsatz aus Holz, von Klinkmann, Rostock, 1748, das säulenflankierte Mittelfeld mit plastischer Kreuzigungsgruppe vor gemalter Landschaft, im Auszug der auferstandene Christus, als Bekrönung Auge Gottes und Wolken-Engelglorie; seitlich die Evangelisten. Im Sockel Abendmahlsrelief. Halbrunde Altarschranke mit Rocaillen. – Unter der Orgelempore
Altarretabel, A. 17. Jh., Triptychon mit Giebelaufsatz und Renaissancedekor, auf der geschlossenen Alltagsseite Verkündigung,
die Mitteltafel der Festtagsseite mit Abendmahlsszene und Stifterpaar, auf den Flügeln Beschneidung und Taufe Christi, 2008 rest. – Kelchförmige
Granittaufe wohl noch 13. Jh.
Taufe mit Palmettendekor und Engelputten am Fuß, 2. H. 19. Jh. –
Kanzel, 1723 bez. von E. Keßler ( >> Prohn), am ausschwingenden Korb Puttengruppe, am Portal Petrusfigur. Der Deckel mit Lambrequins, Strebekrone und Posaunenengel darauf; urspr. Fassung von 1726 überstrichen, an der Rückwand Bildnis des Pastors Eucharius Bützow. – Ausdrucksstarke
Christusbüste aus Paraguay, Holz, Nimbus aus Blech, 18./19. Jh.(?). –
Wappenepitaph J. v. Jäger ( † 1729 ). –
Grabplatte v. Mellenthien 1745 (?). –
Orgel mit neugotischem Prospekt, F. A. Mehmel, 1867.