TREFFURT / Ev. Stadtpfarrkirche St. Bonifatius.

Ev. Stadtpfarrkirche St. Bonifatius. Einschiffiger, kreuzförmiger Bau aus Langhaus und Ostquerhaus, Staffelchor und breitem Westturm. Die Ostteile um M. 13. Jh. dat. Das Langhaus wahrscheinlich im 14. Jh. nach Westen erweitert. 1866–96 Restauration mit Errichtung des neuromanischen Turmaufbaues. Im 20. Jh. mehrfach renoviert, zuletzt 1993. Reich gestaltete Gewändeportale an den Querhausstirnseiten, das nördl. Portal im 19. Jh. fast gänzlich erneuert. Im Innern Saal mit Holztonne. In den Ostteilen Kreuzrippengewölbe. Die Bauornamentik (Halbmondornament an Kragsteinen) dürfte süddeutsch beeinflußt sein (z. B. Zisterzienserkloster Maulbronn); sie steht aber auch in stilistischer Nähe zu gleichzeitigen Bauteilen der Blasius- und der Marienkirche in >>Mühlhausen. – Im nördl. Querhaus spätgotische Malereien in den Gewölbeflächen. – Spätgotisches Schnitzretabel, 1515–18, im Mittelschrein vielfigurige Beweinung Christi, flankiert von den hll. Katharina und Barbara, in den Flügeln links Hl. Sippe, rechts Anbetung der Hll. Drei Könige. Die beiden Heiligenfiguren und die Flügelreliefs dem Meister des Molschlebener Retabels zugeschrieben, Gemälde der Außenseiten: Enthauptung der hl. Katharina links und Enthauptung Johannes des Täufers rechts. – Steinerne Kanzel mit rundem Stützpfeiler des 13. Jh. – Achteckiger Taufstein, 1582 bez. – Kruzifix an der südl. Altarraumwand, A. 17. Jh. – Vier gotische Heiligenfiguren an der Chornordwand, wohl 15. Jh.
Burgruine Normannstein. Burganlage mit polygonaler Ringmauer und drei Türmen, urspr. zusätzlich durch südl. Zwinger und nördl. Graben gesichert, um 1200 durch Ausbau einer älteren Anlage entstanden. An der Innenseite der Mauer im Norden zwei Türme über viereckigem Grundriß mit aufwendig gestalteten Fensteröffnungen im ehem. Wohnbereich (Biforium und Triforien); freistehend im Innenhof, ein wohl noch zur ältesten Anlage gehörender Rundturm. Der sog. Kapellenbau (heute Gaststätte) von 1417 im Südwesten.
Rathaus. (Rathausstr. 12). Am Markt gelegener zweigeschossiger Fachwerkbau mit Turm an der Langseite. Vermutlich um 1550 errichteter Bau, dem 1609 ein zweiläufiger Treppenaufgang und darüber 1616 der Fachwerkturm mit vier Geschossen über hölzernen Arkaden angefügt wurden. Mehrfach umgebaut, zuletzt 1990 renoviert.
Sog. Falkenstein, ehem. Stadtgefängnis (Torstr. 1). 1618 über steinernem Sockelgeschoß errichteter zweigeschossiger Fachwerkbau mit in den Dachbereich ragendem dreigeschossigem Erker über stützender Wandvorlage.
Hessischer Hof, ehem. Verwaltungssitz (Torstr. 2). Über steinernem Sockel errichteter dreigeschossiger Fachwerkbau, wohl 16. Jh.
Mainzer Hof, ehem. Verwaltungssitz (Torstr. 3). Wohl im 16. Jh. aus Fachwerk errichteter Gebäudekomplex mit steinerner Torfahrt.
Sog. Ohrfeigenhaus. (Ecke Puschkinstraße/Rathausstraße). Bau mit zwei Fachwerkgeschossen über steinernem Erdgeschoß, 1608 bez., zweigeschossiger Eckerker. Renaissanceportal an der Stirnseite mit Diamantquadern und Sitzkonsolen. Beschnitzte Eckpfosten und Füllbretter.
Hessische Straße. Straßenzug mit besonders reichem Bestand an Fachwerkbauten des 16.–18. Jh.
Heimatmuseum. (Burgstieg). Ausstellung zur Ur- und Frühgeschichte und zur Geschichte Treffurts.

Ihre Nachricht zum Objekt

Sie haben Informationen oder Fragen zu diesem Objekt?