ZABITZ / Haus Dryander
Haus Dryander (
Feldstr. 23
). Anstelle von Wirtschaftsgebäuden auf leicht abschüssigem
Gelände an der Ostseite einer quadratischen Hofanlage errichtetes
Gutshaus von Hermann Muthesius,
1910/11. Zweigeschossiger kompakter Baublock auf
rechteckigem Grundriß unter mächtigem Satteldach. In der
Fassadengestaltung Anlehnungen an regionaltypische romanische und
Renaissance-Architektur. Die trutzigen Bruchsteinwände (>> Schloß
Wendgräben) stark durchfenstert und durch ein- bis dreigeschossige
polygonale Erker an den Längsseiten und Runderker an den Schmalseiten
aufgelockert. Die traufständige Hoffront annähernd symmetrisch
gestaltet, von hohem geschweiftem Zwerchhausgiebel beherrscht; mittig
das rundbogige Säulenportal, davor die repräsentative terrassenförmige,
leicht geschwungene Treppenanlage zwischen den seitlichen Erkern. – Im
Innern die Raumdisposition und Ausstattung weitgehend unversehrt
erhalten: repräsentatives, großzügiges Treppenhaus mit ringsum
eichenholzvertäfelter Halle, Parkett, qualitätvollen Schiebetüren,
Heizkörperverkleidungen, Einbauschränken, Türen und Beschlägen, in einem
Raum Balkendecke mit geschnitzten Frauenkopfknaggen sowie einer
Holzsäule der Renaissance. – Die Dienstboten- und Wirtschaftsräume in
einem halbversenkten Kellergeschoß mit Wirtschaftshof und Küchengarten
im Norden. Neben der an der Nordostecke angefügten Laube schließt
rückwärtig über eine rechtwinklig angelegte Hausterrasse der östl. und
südl. vorgelagerte Hausgarten im Stil englischer Landhäuser an. Die
verschiedenen Gartenbereiche sind als regelmäßig gestaltete Raumgruppen
organisch miteinander verwoben.