ZAHNA / Ev. Kirche St. Marien

Ev. Kirche St. Marien. Stattlicher Granitquaderbau; im Kern dreischiffige kreuzförmige romanische Pfeilerbasilika mit Querschiff, drei Apsiden und Westquerriegel; das regelmäßige Quadermauerwerk des Querschiffs und der Ostteile offenbar von der Klosterkirche in Zinna abgeleitet. In der Chorsüdwand vermauerte Priesterpforte, im Chorostgiebel zwei Rundfenster und kleines Giebelkreuz, im Querschiff Rundfenster und Rundbogenportale nach Norden und Süden, das nördl. Portal wie das Hauptportal im Westen gestuft.
Baubeginn vermutlich um 1200 oder A. 13. Jh. Vom Ursprungsbau Querschiff und Chorquadrum mit Hauptapsis sowie die Gründung des Westturms erhalten. Die ehem. verputzte südliche Pfeilerreihe des Mittelschiffs bis auf Fensterhöhe aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Der als Westriegel angelegte Turm ab Höhe des Obergadens nur in Mittelschiffsbreite weitergeführt. Hauptteile des Turms sowie nördl. Pfeilerreihe des Mittelschiffs aus Backsteinmauerwerk.
Die Einheitlichkeit des Turms mit der Nordseite des Mittelschiffs und dem Obergaden der Südseite läßt Planänderung vom Westriegel zum Einturm bereits mit der Weiterführung des Baus nach Westen vermuten. Die Lanzettfenster und eine Baunaht oberhalb der Traufhöhe des Mittelschiffs zeigen eine dritte Bauphase, wohl nach M. 15. Jh., an. Unter dem südwestl. Arkadenbogen vermauerte spitzbogige Pforte. Im Dreißigjährigen Krieg (1637) Zerstörung der Seitenschiffe, die Reste beim Wiederaufbau bis 1669 abgetragen (Abbruchspuren unterhalb des Obergadens), die Arkaden und die Durchgänge von den Seitenschiffen zum Querschiff vermauert. Dabei vermutlich auch Beseitigung der Nebenapsiden und Anbau der Sakristei an der Chornordseite. Das Turmobergeschoß mit Walmdach nach 1719. Rest. 1959, 1996/97. – Im Innern Ansatz einer Längstonne in der Turmhalle erhalten. Das Innere des reduzierten Langhauses wirkt durch den Einbau einer dreiseitigen hölzernen Empore sehr beengt; der Raumeindruck von Chor und Apsis ist jedoch von großartiger Klarheit. – Barocker sechseckiger Taufstein mit Engelsköpfen und Sternendekor am Schaft; klassizistischer Orgelprospekt mit Orgelwerk von Moritz Baumgarten, um 1850. Im Chor Inschriftgrabsteine und Grabmal für Johann Christoph Uschmann (†1774), auf einem Felsensockel Aufsatz mit allegorischem Schmuckwerk, von Rocaillen und Draperien gerahmt.