Über das Portal
Das DEHIO-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler
Das DEHIO-Handbuch ist seit Jahrzehnten die einschlägige Wissensbasis zu historischen Bauwerken und ihrer ortsfesten Ausstattung in Deutschland. Es präsentiert und vermittelt in 22 Bänden das materielle Erbe zum Zweck der kulturellen Aneignung, der Bildung und der kritischen Auseinandersetzung. Insgesamt verzeichnet der DEHIO an über 12.500 Standorten rund 100.000 Bauwerke und ca. 200.000 mobile und ortsfeste Ausstattungsstücke. Die Baukunst in ihren kulturgeographischen Zusammenhängen, aber auch in ihren konkreten stilgeschichtlichen, funktionalen und ästhetischen Bezügen, macht das DEHIO-Handbuch für das Publikum zugänglich und verständlich.
Für alle 16 Bundesländer ist die gesamte Bandbreite des überlieferten baulichen Erbes in fachlich qualitätsgesicherten Texten verzeichnet. Die Spannbreite des prominenten Wegweisers zur gebauten Kunst von der vorgeschichtlichen Zeit bis in die jüngere Gegenwart reicht von Kirchen, Burgen und Rathäusern bis zu Schulgebäuden, Wohn- und Geschäftsbauten, von Schlossanlagen bis zu Arbeitersiedlungen, von fürstlichen Parkanlagen bis zu bürgerlichen Volksgärten. In den stets verlässlichen Handbuchtexten, herausgegeben von der DEHIO-Vereinigung zusammen mit der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VDL), wird die kulturelle Vielfalt der Architekturen samt ihrem reichhaltigen Ausstattungsbestand in ihren jeweiligen Besonderheiten anschaulich präsentiert.
Das Pilotprojekt „DEHIO digital Deutschland“
Von 01.07.2020 bis 30.09.2024 erfolgte im Rahmen eines Pilotprojekts die Erstellung einer Online-Datenbank als eigenständiges DEHIO-Portal auf Basis des gedruckten Handbuchs. Das DEHIO-Portal bietet ein kostenfrei zugängliches und teilbebildertes Online-Bestandsverzeichnis der bedeutenden Bauwerke und ihrer Ausstattung in Deutschland.
Innerhalb dieses Pilotprojekts konnte bereits eine tragfähige Basis für die digitalen Fließtexte, die Datenbank und den Dauerbetrieb des digitalen DEHIO-Handbuchs gelegt werden. Dabei wurden die Strukturdaten (= Metadaten zu: Bundesland, Ortsname mit Kreis- und Gemeindeangaben, Bauwerkname oder -bezeichnung, zugeordnete Ausstattung, Namen von Architekt*innen und Künstler*innen) informationstechnisch anhand von Layoutmerkmalen aus den Quelldateien der insgesamt 24.000 Fließtextseiten des gedruckten DEHIO-Handbuchs herauspräpariert. Als Ausgangsbasis für ihre Gewinnung wurden die Quelldateien (MS-Word, PDF, InDesign) zunächst in das Standardformat für digitale Editionen TEI (Text Encoding Initiative) überführt. Damit ist die Basis für recherchefähige Datensätze für jedes Einzelobjekt vorbereitet. Den Strukturdatensätzen liegt das internationale Standarddatenaustauschformat LIDO, das auch für die Europeana und die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) verbindlich ist, zugrunde.
Der Aufbau des Portals erfolgte durch großzügige Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur Medien (BKM) in Zusammenarbeit mit der DEHIO-Vereinigung e.V., dem digiCULT-Verbund eG, Kiel und der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek Jena. Der Verlag de Gruyter, Berlin, stellte als Herausgeber der DEHIO-Handbuchreihe die Texte zur Verfügung. Die Gestaltung und Umsetzung der Nutzeroberfläche erfolgte durch die Agentur Outermedia GmbH, Berlin. Eine enge Kooperation fand mit dem Herder Institut für historische Ostmitteleuropaforschung Marburg statt, das seit 2023 ein DEHIO-Portal zu den Kunstdenkmälern in Ostmitteleuropa betreibt.