ASCHERSLEBEN

Eine erste Besiedlung bereits in der Zeit vor 600 nachgewiesen. Aschersleben verdankt seine Entstehung am nordöstl. Harzrand im Einetal der Kreuzung zweier alter Handelsstraßen (Bremen-Leipzig und Erfurt-Magdeburg). Die frühgeschichtliche Entwicklung der Stadt nicht eindeutig nachzuvollziehen: Geringe Reste der ältesten Burg südwestl. der Stadt im heutigen Tierpark, Fundamente einer jüngeren Anlage 1896 auf dem Burgplatz gefunden. Ein erster Siedlungskern in Nähe des Burgplatzes. Eine zweite Siedlung um Zippelmarkt und Jüdendorf spätestens im 11. Jh., eine dritte Siedlung etwas weiter nördl. im Umkreis der alten Dingstätte (Tie) entstanden. 1322 alle Siedlungen durch eine Mauer zusammengefaßt, die Burg der vom 11.–A. 14. Jh. hier ihren Sitz habenden Grafen zu Ascharien nicht mit eingeschlossen. 1266 Halberstädter Stadtrecht. Nach Aussterben der Ascherslebener Linie der Askanier 1315 Übergang in Besitz der Halberstädter Bischöfe. Politische und wirtschaftliche Stabilisierung durch Beitritt 1328 zu einem Städtebündnis mit Halberstadt und Quedlinburg sowie Mitgliedschaft in der Hanse seit dem 14. Jh. 1541 Einführung der Reformation. Im Ergebnis des Westfälischen Friedens fiel Aschersleben 1648 an Brandenburg, 1815 Kreisstadt.
Neben der Landwirtschaft entwickelte sich die Wollweberei zum wichtigsten gewerblichen Zweig seit dem 17. Jh. Mit dem Braunkohle- und Kalibergbau sowie zunehmender Industrialisierung (Maschinenbau und Papierherstellung) in der 2. H. 19. Jh. wirtschaftlicher Aufschwung, der, durch Eisenbahnanschlüsse in Richtung Halberstadt und Bernburg 1865 und 1871 verstärkt, sich in einer regen Bautätigkeit niederschlug.

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