BAD LIEBENWERDA
E. 12. Jh. an der Schwarzen Elster eine deutsche Burg am
Westrand der Flussaue zur Sicherung eines Straßenübergangs
angelegt. 1231 urkundlich erwähnt unter der Herrschaft der
Ministerialen v. Ileburg (Eilenburg). Eine im
Schutz der Burg entstandene Straßensiedlung 1301 als civitas
genannt; Grundriss im Leiterschema, auf dem Straßenmarkt Rathaus
und Pfarrkirche. Im Nordwesten anschließend der
„Stadtwinkel“, wohl die ehem. slawische Siedlung, im Osten
der „Freiwinkel“, die Niederlassung der Ministerialen nahe
der Burganlage. Die drei Stadtteile erst 1874 rechtlich vereinigt. Die
mittelalterliche Stadt von Wall und Graben umgeben, ehem. mit drei
Toren. Seit 1353 sächsisch, 1815 preußisch. Seit 1905
Eisenmoorbad. Im Zuge der Industrialisierung seit E. 19. Jh. Ausdehnung
des Stadtgebiets nach Süden, besonders 1935–39 durch
planmäßige Siedlungstätigkeit. Erweiterungen nach Norden
erst nach 1945.