LENNEP / Stadtgestalt
Stadtgestalt: Die im II. WK fast
unversehrt gebliebene, heute von Wohnsiedlungen der Nachkriegszeit umgebene
Altstadt nach Brand 1746 weitgehend auf dem mittelalterlichen Grundriss
wiederaufgebaut; so im Zentrum der kreisförmigen Anlage der Altmarkt und der
davon durch Häuserzeile getrennte Kirchplatz mit der ehem. Pfarrkirche St.
Jakob, der heutigen >> ev. Stadtkirche. Der Altmarkt Ziel eines
radialen Straßensystems. Der durchgehende, Altmarkt und Kirchplatz südl.
passierende Straßenzug Kölner Straße-Schwelmer Straße wohl
spätmittelalterlich. Der Verlauf der ab 1793 niedergelegten Stadtmauer an
den Wallstraßen noch erkennbar.
Trotz Einbußen heute noch dominierend die Wohnbebauung des 18./19. Jh.,
schlichte zwei- bis dreigeschossige Satteldachhäuser in Sichtfachwerk oder
Verschieferung, im Wechsel trauf- oder giebelständig an der Straße;
zeilenweise zusammengefasst im Zentrum, in halboffener Bauweise an der
Peripherie; vielfach auf den Bruchsteinkellern der 1746 zerstörten Häuser
wiederaufgebaut. Vorherrschend das bergische Schieferhaus im Farbklang
Schwarz-Weiß-Grün, zu dem urspr. ein rotes Ziegeldach gehört hat. Im
schönsten der aufwendigeren Patrizierhäuser (>> Wohnhaus) ist heute
das >> Röntgen-Museum eingerichtet. An das Tuchgewerbe erinnern
innerhalb des Mauerrings heute nur noch der umgenutzte Fabrikbau im
Rundbogenstil Gänsemarkt 4 und das 1890 für die Arbeiter der
Tuchmanufakturen errichtete Stadtbad an der Wallstr. 54, heute
Jugendzentrum. Knapp außerhalb des Mauerrings sind im 19. Jh. die >>
Bonaventurakirche, das neue Rathaus (1891, heute Amtsgericht) in der
Bahnhofstraße und etliche Fabrikantenvillen errichtet worden.
Die Stadterneuerung nach dem II. WK begonnen mit dem Ziel eines autogerechten
Ausbaus, dem bei Anlage des Altstadtrings Teile der baumbestandenen Wallzone
und zahlreiche alte Häuser geopfert worden sind. Die Sanierung ab 1976
fortgeführt nach verändertem Konzept einer erhaltenden Erneuerung mit
Verkehrsberuhigung, Entkernung von Hinterhöfen, Neuanlage bzw. Neugestaltung
von Plätzen und Grünflächen, Umbau der alten Wohnhäuser unter Erhalt ihres
äußeren Erscheinungsbilds. Rekonstruierend wiederhergestellt die >>
ehem. Minoritenkirche.